zwischen meinen zeilen

zwischen meinen zeilen

Dienstag, 7. Juni 2016

Stand-up-Aufschrei!

Momentan beschäftigt mich ein Thema extrem und hat sogar dazu geführt, dass das Projekt SuB-Abbau gescheitert ist. Aber der Reihe nach. 


Eine ganze Weile ging es gut mit mir und meinem SuB. Ich sah Bücher, die ich haben wollte und kaufte sie dennoch nicht. Ende Mai allerdings kamen so viele Dinge zusammen, nämlich bei mir anstehende Veränderungen und ein Thema, in das ich unbedingt tiefer eintauchen wollte, sodass ich das Projekt beendet habe, ganz einfach, indem ich drei Bücher kaufte. Einerseits bin ich schon stolz, es überhaupt wochenlang geschafft zu haben, andererseits auch ein wenig enttäuscht. Aber nun zu dem spannenden Thema.

Es geht um Frauen, aber auch Männer, um die Gesellschaft, ganz Alltägliches und großes Politisches. Es geht um Feminismus. Nicht stöhnen, Augen verdrehen und dieses Fenster schließen! So hätte ich bis vor Kurzem auch reagiert. Aber auf der Buchhändlerschule habe ich mit einer Mitschülerin (vielen Dank fürs Anstecken!) über das Thema gesprochen und, mal ehrlich, wenn sich jemand wie Emma Watson dafür einsetzt, kann es ja nicht ganz schlecht sein oder?

Feminismus hat ein schlechtes Image, das er nicht im Geringsten verdient. Es gibt eine große Riege junger Feministinnen, die ganz anders sind als jedes Klischee und auch ganz anders an die Sache heran gehen, als man denkt.  (Erst) zwei Bücher habe ich dazu gelesen, beide haben mich ungeheuer inspiriert und beide möchte ich heute vorstellen. 



"Weil ein #Aufschrei nicht ausreicht" von Anne Wizorek und "Stand Up" von Julia Korbik eignen sich perfekt als Einstieg(sdroge). In manchen Themen überschneiden sie sich natürlich, aber verschiedene Perspektiven sind ja gerade das Spannende. 
Beide Titel zeigen auf, dass wir in Deutschland noch lange nicht so weit sind, wie wir immer glauben (wollen) und machen aufmerksam auf Baustellen, die noch in Angriff genommen werden müssen: Sei es die ungleiche Bezahlung von Mann und Frau, die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, Belästigung, Vergewaltigung und die dazugehörende Gesetzeslage, Probleme der LGBTQ-Community etc etc.... Vieles, was ich da gelesen habe, hat mich regelrecht erschreckt! Man denkt zu wenig darüber nach im Alltag. Auch dafür gibt es von beiden Autorinnen Anregungen. 
Außerdem natürlich auch Historisches, sei es nun aus Deutschland oder von jenseits des großen Teichs und ein wenig Theorie, die kann nie schaden. Dennoch ist die Lektüre nie langweilig. Beide sind auf ihre Art witzig und eindringlich, verwenden Fachausdrücke, aber auch Umgangs- und Internetsprache. 
Was die beiden unterscheidet, ist bereits von Außen sichtbar. Während Anne Wizorek eher sachlich bleibt, wurde bei Julia Korbik voll in den Illustrier- und Farbtopf gegriffen. Genau das ist es auch, was mir ein bisschen besser gefallen hat an "Stand Up": Es packt einen sofort und lässt nicht mehr los! Innerhalb eines Wochenendes war es gelesen. Sehr schön fand ich auch, dass sie immer wieder wichtige Personen wie Caitlin Moran, Ellen Page oder Sir Patrick Stewart und ihre feministischen Leistungen vorstellt. Durch die verschiedenen Grafiken verdeutlicht sie fast spielerisch Statistiken oder Vorurteile. Die Tipps zum Weiterlesen, aber auch für Bücher, Filme und Musik sind klasse. 

Zusammenfassend kann und möchte ich beide Titel wirklich empfehlen. Jede Frau (und gern auch jeder Mann!) sollten sich damit befassen und einfach mal ein Buch zu lesen tut niemandem weh, kann aber schon ganz viel verändern - in euren Köpfen! 










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen