Eine, wirklich kurze, Kurzgeschichte. Die Idee dazu kam mir in einem Urlaub, in dem ich nur den Ort gesehen habe. Merkwürdig, wo Ideen manchmal herkommen...
Der Campingplatz war im Nachhinein erweitert worden. Der kleine Weg, der zu den Sanitäranlagen führte, war zur einen Seite gesäumt von einer Hecke, die ein paar Durchgänge hatte. Zur anderen Seite war platter Sandboden und vertrocknetes Gras. Noch recht junge Bäume waren zu kleinen Alleen angepflanzt worden und vereinzelt standen Wohnwägen und Wohnmobile herum. In der Ferne wurde der Platz durch Berge umsäumt.
Die Sonne ging bereits unter, der Himmel hatte im Westen eine grünlich gelbe Farbe, sonst war er tiefblau. Keine Wolke zu sehen.
Viele Menschen liefen tagaus tagein vorbei, kamen Minuten später wieder zurück. Sie waren allein, sie waren zu zweit oder in ganzen Gruppen unterwegs. Sie redeten miteinander oder schwiegen. Doch niemand bemerkte sie, das junge, hübsche Mädchen.
Wind kam auf, es wurde langsam dunkel. Nur noch selten kam jemand. Ihren Standort zu verlassen wäre sinnlos. So blieb sie immer bei der Wurzel vor der Steinstufe am Ende des Weges stehen, die sie eigentlich hassen müsste. Obwohl diese ja nichts dafür konnte....
Der Wind wurde stärker. Die wenigen Leute, die sie noch passierten, fröstelten. Fast glaubte sie, auch einen Hauch des Windes zu spüren...allerdings entsprang dies wohl nur ihrer Einbildung. Sie würde den Wind nie wieder auf ihrer Haut spüren und nie wieder würde er ihr Haar zerwühlen.